Sonntag, 26. März 2017

Bilanz der Nutzenergie für Raumlufttechnik EnEV


Eine entscheidende Größe für eine realitätsnahe Energiebilanz raumlufttechnischer Anlagen stellen die Außenluft-, Zuluft- und Abuftvolumenströme dar. Bei älteren Anlagen können diese deutlich von den ursprünglichen Planungswerten abweichen. Häufig finden sich aktuellere Volumenstrom-Messprotokolle in den Wartungsunterlagen. Besteht der Verdacht größerer Abweichungen, sind eigene Luftvolumenstrommessungen zu empfehlen.

Die Anlagenbetriebszeiten müssen immer vor Ort erhoben werden.

Generell sollte die Stromaufnahme der Ventilatoren zur Leistungsbestimmung gemessen werden. Aus
elektrischer Leistung und Luftvolumenstrom lässt sich die spezifische Ventilatorleistung bestimmen und in die Bedarfsrechnung einstellen. Die Rückwärmzahl von Wärmerückgewinnungsanlagen (analog die Umluftrate von Mischkammern) lässt sich über Temperatur- bzw. Enthalpieverhältnisse messtechnisch prüfen.

Zum Abgleich von Energiebedarf und Energieverbrauch für ventilatorgestützte Lüftungsanlagen in Wohngebäuden sollten zunächst die Randbedingungen unter Berücksichtigung des ventilatorgestützt gelüfteten Flächenanteils, des tatsächlichen Anlagenluftvolumenstroms und der Laufzeit der Lüftungsanlage überprüft werden. Eine Anpassung dieser Daten beeinflusst neben dem Lüftungswärmebedarf auch den gesamten Heizwärmebedarf.
Wesentlichen Einfluss auf die Bedarfsberechnung haben auch der Gesamtnutzungsgrad der Wärmerückgewinnung durch Wärmeübertrager, die Leistungszahl bzw. Leistungsziffer der Abluft-Wärmepumpe, die Nennleistung bzw. die bezogene Leistungsaufnahme des Ventilators sowie die Länge und die Verlegung (innerhalb oder außerhalb der thermischen Hülle) der Verteilungsleitungen.

©  Marc Husmann   Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung des Herausgebers.