Dienstag, 28. März 2017

Heizlastberechnung DIN 12831 und Nachtabsenkung

Räume mit unterbrochenem Heizbetrieb

Räume mit unterbrochenem Heizbetrieb benötigen eine Aufheizleistung, um die geforderte Norm-Innentemperatur nach einer Absenkung innerhalb einer bestimmten Zeit erreichen zu können. Die zusätzliche Aufheizleistung ist anhängig von folgenden Faktoren:

  •  die Wärmekapazität der Bauelemente;
  • die Aufheizzeit;
  • der Temperaturabfall während der Absenkphase;
  • die Eigenschaften des Regelungssystems.

Eine zusätzliche Aufheizleistung ist nicht immer notwendig, zum Beispiel wenn:


  • das Regelungssystem die Nachtabsenkung in den kältesten Tagen abschaltet;
  • die Wärmeverluste (Lüftungsverluste) während der Absenkphase verringert werden können.

Die zusätzliche Aufheizleistung muss mit dem Auftraggeber vereinbart werden.

Die Aufheizleistung kann anhand dynamischer Simulationsberechnung genauer berechnet werden.
Für die nachfolgenden Fälle kann eine vereinfachte Berechnungsmethode verwendet werden, um die zusätzliche Aufheizleistung des Wärmeerzeugers und der Wärmeabgabeflächen zu bestimmen:

  • für Wohngebäude
  • die Periode der Temperaturabsenkung (Nachtabsenkung) beträgt weniger als 8 h;
  • keine leichte Gebäudekonstruktion (z. B. Holzrahmenkonstruktion mit Holzfußböden).



  • für Nicht-Wohngebäude
  • die Dauer der Unterbrechung der Wärmezufuhr ist unter 48 h (Wochenendabsenkung);
  • die Nutzungsdauer der Räume an Werktagen beträgt etwa 10 h je Tag;
  • die Norm-Innentemperatur liegt zwischen 20 °C und 22 °C.

Bei Heizflächen mit großer thermischer Masse ist darauf zu achten, dass eine längere Aufheizzeit erforderlich ist.

©  Marc Husmann   Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung des Herausgebers.