Montag, 6. November 2017

Korrosionsprodukte an metallischen Werkstoffen

Korrosionsprodukte an metallischen Werkstoffen

Die Produkte der Korrosionsvorgänge an metallischen Werkstoffen sind naturgemäß recht
mannigfaltig und in vielen Fällen nicht nur vom jeweiligen Werkstoff, sondern insbesondere vom
angreifenden korrosiven Medium, vom pH-Wert eines umgebenden Elektrolyten sowie
physikalischen Parametern, wie z.B. Temperatur, Druck und Dauer der Einwirkung, abhängig.

Unter normalen Reaktionsbedingungen ist als wichtigstes Korrosionsprodukt von Eisen- und Stahlwerkstoffen der Rost zu nennen, dessen Bildung im Abschnitt 4.4 beschrieben wurde.
Hochtemperaturkorrosion führt zur Entstehung einer vorwiegend aus Fe3O4 bestehenden Schicht,
die man als Zunder bezeichnet. Die Gegenwart von Kohlenmonoxid und gleichzeitige hohe Druckeinwirkung kann hingegen die Bildung des leichtflüchtigen Pentacarbonyleisen(0)s [Fe(CO)5] als Korrosionsprodukt begünstigen. Bei der selektiven Korrosion durch Spongiose von grauem Gusseisen bleibt ein hauptsächlich aus Graphit bestehendes Korrosionsprodukt zurück.

Weißrost ist das Produkt der Korrosion von Werkstoffen auf der Basis von Zink. Es handelt sich
dabei im Wesentlichen um Zn(OH)2 und basische Zinksalze, die sich bei Feuchtigkeit auf der Werkstoffoberfläche bilden können, jedoch wegen ihrer geringen Haftfestigkeit keinen permanenten
passivierenden Schutz bieten.

Edelrost oder Patina wird das grünliche Korrosionsprodukt des Kupfers genannt, dessen chemische
Zusammensetzung in Abhängigkeit vom angreifenden korrosiven Agens variiert. Die wichtigsten
Komponenten von Patina sind: CuSO4⋅Cu(OH)2, CuCl2⋅3Cu(OH)2 sowie CuCO3⋅Cu(OH)2 . Im Gegensatz zu den bisher aufgeführten Korrosionsprodukten haftet der
schwerlösliche Patinaüberzug relativ gut auf der Metalloberfläche und schützt so das darunter
liegende Kupfer vor weiterer Korrosion.

©  Marc Husmann   Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung des Herausgebers.